Sie sind noch Kinder, die meisten zwischen eins und drei Jahre alt, und sie leben normalerweise in einem Waisenhaus in der Stadt Kropyvnytskyi, 80 Kilometer nördlich der von russischen Truppen belagerten Schwarzmeerregion. Der brutale Krieg in der Ukraine und die schrecklichen Bilder von unvorstellbaren Kriegsverbrechen haben sie in die Flucht getrieben. In der burgenländischen Kleinstadt Burgauberg-Neudauberg ist die 96-köpfige Gruppe (63 Kinder, 23 Betreuer und deren 10 Kinder) nach einer fast 40-stündigen Fahrt quer durch das ukrainische Kriegsgebiet, Polen, Tschechien und schließlich Österreich seit ihrer Ankunft am 27. März endlich wieder in Sicherheit.
Wenn man in die Gesichter der Kinder und ihrer Betreuer schaut, kann man nur erahnen, was sie in den vier Wochen, die sie im Keller ihres Waisenhauses verbringen mussten, durchgemacht haben. Die Kinder, ein Drittel davon schwerbehindert, haben sich dort mit ihren Betreuern vor den russischen Bombenangriffen versteckt, waren Hunger und Kälte ausgesetzt. Immer noch sind ihnen Angst und Erschöpfung anzumerken, auch wenn viele von ihnen bereits wieder ausgelassen lachen.
Die Evakuierung war ein Kraftakt und gleichzeitig ein wunderbares Zusammenspiel verschiedener Kräfte. Mitte März wurde kleine herzen von unserem Kooperationspartner Mykola Kuleba (Save Ukraine) auf die Notsituation der Kinder aufmerksam gemacht. Binnen einer Woche konnten wir mit unseren Unterstützern (siehe Liste unten) den Transport der Gruppe und ihre Unterbringung in Österreich vorbereiten. Als Unterkunft fungiert das ehemalige Hotel Gogers. Das leerstehende Gebäude, dass der SeneCura Gruppe gehört, wurde von Mitarbeitern und langjährigen Partnern sowie zahlreichen Freiwilligen aus der Region auf die Ankunft und Bedürfnisse der Kinder vorbereitet.
Save Ukraine hat die Flucht in der Ukraine organisiert und die Gruppe sicher bis an die polnische Grenze gebracht. Dank der Unterstützung des österreichischen Außenamts, dem österreichischen Generalkonsulat im polnischen Krakau, der Polizei Sondereinheit Cobra sowie des Jagdkommandos des Bundesheeres verlief die Evakuierung ohne Zwischenfälle. Die Kinder und ihre Betreuer wurden von einem Team aus Freiwilligen unter Führung von kleine herzen an der Grenze abgeholt und mit zwei Bussen und sieben Rettungswagen des Roten Kreuzes Niederösterreich ins Burgenland gebracht. Sieben Kinder mussten aufgrund der Strapazen der Reise und ihres schlechten Allgemeinzustandes direkt ins Spital gebracht werden.
Inzwischen hat sich die Gruppe gut eingelebt, es herrscht Trubel in den Gängen des ehemaligen Hotels. Die Hilfsbereitschaft bei der Bevölkerung und bei den politisch Verantwortlichen ist riesig, und wir freuen uns, dass die Kinder nach all dem Drama die Normalität des Alltags genießen können. Aber wir brauchen auch weiterhin Ihre Hilfe, um die Kinder versorgen zu können. Bitte spenden Sie. Von Herzen danke!